Die follower Zahlen steigen, die Klicks auch und immer öfter fragen mich Menschen, und ich mich selbst, warum ich blogge. Und warum ich, wenn ich das doch so gern tue, nicht viel öfter große Artikel poste. Mich richtig dahinter klemme und Euch mindestens zwei Mal die Woche mit neuen Sachen versorge.
Und das würde ich gerne! Versteht mich nicht falsch, auch wenn ich einen „normalen“ Vollzeitjob noch nebenher habe, und ich ja oft darüber schreibe, dass wenig Zeit bleibt, so könnte ich durchaus hier und da noch mehr Zeit einrichten, um aktiv zu werden. Aktiver, als ich es jetzt bin.
Und ja, kreative Arbeit wie diese hier will keine Zeitfenster – ganz davon abgesehen. Welcher kreative Mensch kann sich mittwoch abends von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr hinsetzen und genau in diesem Zeitraum exakt so kreativ sein, wie er es sich wünschen würde. Zeigt mir den, der das kann, dann darf er mir gerne verraten wie es geht. Aber ganz abseits von diesen Schwierigkeiten, möchte ich hier mit dem Blog irgendwie auch etwas Anderes tun als Euch zwei Mal die Woche mit Fast-Food-Content zu versorgen, welchen Ihr schnell verschlingt, aber danach genauso hungrig seid wie zuvor. Wenn nicht noch hungriger.
Wie mit meiner Kategorie Food for thought schon angerissen, möchte ich Euch stattdessen etwas geben, was ein bisschen sacken gelassen werden muss. Eine größere Halbwertszeit hat, als mein neuestes Outfit oder mein letzter Besuch in Paris. Und ja, da war ich schon. Nicht in Paris, aber bei Outfit-Posts und Traveltips. Und obwohl ich das hin und wieder gern gemacht habe, ist es mir auf Dauer zu shallow, zu, ja sagen wir, zu leer und kalorienarm um es dauerhaft zu tun. Schreiben macht mich glücklich, aber es muss über etwas sein, was mir wirklich am Herzen liegt!
src=“
Gerade zum Beispiel sitze ich nicht am Scheibtisch und habe ein absolut instragam-taugliches Umfeld um mich herum, mit, na Ihr wisst schon, Tee und Avocadotoast und Duftkerze. Ich sitze irgendwie krumm und schief auf meinem Lieblingssessel, auf Halshöhe türmen sich Klamotten über der Lehne (zu getragen für den Schrank, zu sauber für die Wäschetonne) und ich schreibe das hier so runter. Mein Leben ist nicht perfekt, ganz und gar nicht, aber das hier jetzt strömt aus mir heraus, meine Fingerspitzen tippen von selbst, ein perfekter Workflow. Und genau so soll es sein. Nicht anders.
Ich möchte nicht gedrängt sein, das hier zu tun. Ich möchte es wollen. Ich möchte, dass Ihr das spürt, dass man aus meinen Texten herauslesen und spüren kann, wie ich darin stecke und wie viel Herz von mir in jedem einzelnen Satz steckt. Denn das ist real! Das ist das, was mir und ich denke auch Euch etwas Nachhaltiges mitgibt. Auch wenn es nicht sofort da ist, auch wenn es euch erst beim nächsten Gespräch mit Euren Freunden oder auf der Arbeit durch den Kopf schießt. Ein Outfit kann das nur bedingt.
Geld verdienen
Viele Menschen, mit denen ich über’s Bloggen spreche, haben direkt die Frage nach einem Verdienst im Kopf. Und das kann ich ihnen noch nicht einmal verdenken, denn ich hatte das auch sehr lange. Als ich mit dem Bloggen angefangen habe dachte ich, Mensch, wenn es gut läuft vielleicht kann ich damit etwas verdienen! Dann kann ich gesponsorte Trips antreten …und so weiter. Heute denke ich anders darüber. Ich weiß, was ich tun müsste, um langsam mit dem hier Geld zu machen. Outfits posten, Einrichtung, richtiger materieller lifestyle, der Brands anzieht. Follower kaufen, mich in google analytics reinhängen. Mit affiliate links und so weiter. Aber ich tue es nicht. Ich möchte es gar nicht.
Aber moment mal! Geld bekommen, für das, was ich gerne mache, na klar! Aber etwas tun, nur um Geld zu bekommen, für Dinge, die mir im Endeffekt gar nicht entsprechen? Sorry, thank you, but no thank you.
Stattdessen poste ich alle paar Wochen etwas, wenn es mir auf dem Herzen liegt, wenn ich wirklich dahinter stehe. Wenn die Worte einfach so in meine Hände und von da aus auf die Tasten fallen. Und ich möchte Euch nicht von meinem ach so tollen Leben berichten und hier und da schöne Fotos einbinden, die Euch neidisch machen. Mit Dingen, die ich mir gegönnt oder Orte, die ich gesehen habe. Ich möchte Euch in einen Diskurs einbinden, über Themen, die uns alle im Kopf herum schwirren, von denen wir aber wenig anderen erzählen. Denn ich denke, wir alle schlagen uns mehr oder minder mit den selben Schwierigkeiten und Gedanken herum. Trauen uns aber meist nie so recht, offen daüber zu sprechen. Denn das bedeutet Verletzlichkeit, wir werden angreifbar in dieser Welt, die so sehr nach Stärke verlangt. Mit all der Konkurrenz schon im kleinen Kreis, fällt es uns immer schwerer, tiefer zu denken und dann auch tiefer mit anderen zu sprechen.
Und Ihr wisst, so etwas tue ich gerne. Small Talk, nah, nicht so meins.
Be vulnerable – be strong
Und wisst Ihr, was auch angreifbar macht? Fragen. Um Hilfe bitten. Vor zwei Jahren habe ich einen Höllenumzug mit Auflösung meines gesamten Zwei-Mann-Hausstands fast gänzlich alleine gemacht, weil ich zu stolz und zu ängstlich war, um um Hilfe zu bitten. Ich bin letztenendes mit meiner kautten Hüfte die Treppen hochgehumpelt und habe Wände gestrichen, auf einem Bein, habe heulend vor Schmerzen in der Ecke eines leeren Zimmers gesessen – für nichts. Niemand hat mir seit je her einen Orden dafür verliehen. Und alles nur, weil ich mich nicht angreifbar für die Urteile anderer machen wollte. Aber, zum Glück habe ich gelernt. Zwei Jahre später, da weiß ich es langsam besser. Um etwas fragen, das verlangt Rückgrat und Mut. Und ist ganz und gar nicht schwach.
Deshalb frage ich Euch heute um Hilfe. Mein kleiner Leserstamm, wenn Ihr mögt, was ich hier tue, wenn ihr mehr von dem lesen wollt, was ich hier schreibe, kommt gerne weiter hier her. Berichtet Euren Freunden, gebt meine Url weiter. Denn das ist das, was mich motiviert. Zu sehen, dass Leute lesen, was ich tue und dass wir alle so in einen Austausch über die wirlich wichtigen Dinge treten.
Und wer weiß, vielleicht können wir gemeinsam auch das Internet etwas weniger zu einem Ort voll von Oberflächlichkeiten machen, sondern den Prozess aufhalten, den social media eingeschlagen hat. Teilen wir echten content, nehmen wir Teil an Diskussionen über elementäre Dinge, gestalten WIR unser world wie web und lassen nicht zu, dass es unser Leben umgestaltet.
Danke.
src=“
Leave A Reply