Ist es nicht verrückt, was wir alles sein müssen heutzutage? Mein instagram ist voll von motivational Accounts, die mir gesunde, glückliche, naturverbundene, urbane, moderne und fitte Menschen zeigen. Be yourself, thrive to be the best version of yourself, stay fit, stay healthy, eat enough, but not too much, eat right, explore nature, explore NYC and Paris. Bleib aber auch mal im Bett und vergesse die Welt.
Ich weiß nicht, wie es anderen Menschen geht, aber oft komme ich zu dem Punkt, an dem ich nicht mehr zwischen Motivation und Druck unterscheiden kann. Mit einem gesunden Portion Perfektionismus geboren, entwickelt sich dieser langsam aber sicher zu einem Zwang das Allerbeste aus mir und meinem Leben herauszuholen. Und das bitte noch bevor ich die 30 erreiche.
Vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich und viele meiner peer group unzufrieden sind. Ohne mich da zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, aber wenige Menschen, denen ich tagtäglich begegne sind wirklich glücklich und so im Einklang mit sich selbst, wie instagram/facebook mir das weiß machen möchte. Nungut, oft sind diese keine Internet personalities mit soundsovielen Followern und einem eigenem Fitnessprogramm. Durch meinen Job begegne ich aber nicht weniger erfolgreichen Menschen, sei es der Stahlbauer aus der Gegend oder der Mutter von Dreien, die auf dem Weg zur Arbeit ihre Kinder in der Betreuung abliefert.
Unzufriedenheit entsteht, wenn die Realität hinter den Wünschen und Erwartungen hinterherhinkt.
Erst neulich bin ich über einen Artikel gestolpert, in welchem der Verfasser darüber philosophierte, woher das Gefühl der Unzufriedenheit kommt. Er ging in seinem Text davon aus, dass Menschen unzufrieden werden, wenn ihre Realität hinter dein eigenen Wünschen oder Erwartungen hinterherhinkt. Und, so dachte ich mir selbst weiter, entstehen diese Wünsche und Erwartungen nicht vor allem deshalb, weil (unter anderem) bildschwere Medien uns zeigen, was wir theoretisch erwarten könnten, was wir sein könnten, wenn wir uns nur so und so verhielten? Denn, hey, ein anderer scheint (!) es ja auch zu schaffen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es für den Großteil meines Umfelds sich genauso anfühlt wie für mich. Ob sie auch Phasen haben, in denen sie Unzufriedenheit plagt, obwohl, im Großen und Ganzen betrachtet, ja eigentlich alles in Ordnung ist. Daher könnte man mich als verwöhnte Göre mit zu hohen Erwartungen bezeichnen, die luxuxproblemgeplagt durch die Gegend rennt und nicht weiß wohin mit ihrer selbstzentrierten Persönlichkeit. Mach doch mal deinen Internetscheiß da aus, könnte man sagen. Aber ich denke nicht, dass es damit getan ist. Denn den Medien den schwarzen Peter zuschieben – das wäre ja auch irgendwie zu einfach.
Jedenfalls aber ist es doch schon mal ein Anfang, sich dessen bewusst zu sein und unter die Lupe zu nehmen, was hinter all den Fassaden vielleicht wirklich passiert. Und solange arbeite ich weiter an dieser besten Version meiner selbst und backe super duper healthy sugarfree granola bars für einen ausgewogenen Power Start in meinen Tag. YIKES! Und du so?
Und hier das Rezept:
200g Datteln (im Mixer zerkleinert)
130g Haferflocken (im Ofen geröstet)
Mandeln n.B.
Cashews n.B.
Dunkle Shoko Drops n.B.
Cranberries n.B.
1 TL Honig
1,5 TL Erdnussmus (Bio!)
Zimt
Zerkleinere die Datteln im Mixer, sodass sie zu einer klebrigen Masse werden.
Schmelze Honig und Erdnussmus auf kleiner Flamme ein.
Anschließend alle Zutaten inklusive Nüsse, Oats und Gewürze in einer Schüssel zu einer homogenen Masse verrühren (kneten!) und in einer Form mit Backpapier plattdrücken.
Zu guter Letzt 15 Minuten in den Kühlschrank. Fertig!
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